Schickhardt Herrenberg5Den besten Blick auf Herrenberg hat man vom Schlossberg aus. Gemeinsam mit dem Kameramann Andreas Lehmann und Daniel Sikinger, der die Produktion geplant hat, stehe ich im Morgenlicht auf dem Turm. Fasziniert schauen wir auf das mittelalterliche Ensemble und drehen eine der Eröffnungssequenzen für den neuen Film “Schickhardt in Herrenberg”.

Als im Februar 1558 Heinrich Schickhardt auf die Welt kommt, ahnt niemand, dass aus diesem jungen Bürger Herrenbergs ein so renommierter Baumeister wird, den man gar als „Schwäbischer Leonardo da Vinci“ ehren würde. Das Geburtshaus an der Tübinger Gasse hat die Jahrhunderte leider nicht überdauert. Doch am Haus Nr. 15 erinnert eine Gedenktafel an den berühmten Architekten.

Herrenberg ist stolz auf den berühmten Baumeister

Peter Wilke, Andreas Lehmann & Rainer Wälde auf dem Turm der Stadtkirche

Peter Wilke, Andreas Lehmann & Rainer Wälde auf dem Turm der Stadtkirche

Gemeinsam mit Peter Wilke, der bei der Stadt Herrenberg für die Wirtschaftsförderung und Kultur zuständig ist, laufe ich durch die schmalen Gassen. Im Schlepptau der große Kamerakran, der nur mit zwei Personen durch die Fußgängerzone getragen werden kann. Bei traumhaftem Filmwetter drehen wir in der Altstadt eine Einstellung nach der anderen. Dann beginnt um die Mittagszeit ein riesiges Gewitter. 90 Minuten schüttet es – Gott sei Dank haben wir die wichtigsten Szenen bereits fertig gestellt.

Eine große Begierde zur Baukunst

Schickhardt Herrenberg3Mit Dr. Roman Janssen, dem Herrenberger Schickhardt-Experten drehen wir im Stadtarchiv, während draußen der Regen an die Fenster prasselt. Im Interview sprechen wir über die Persönlichkeit des Landesbaumeisters. Der Herrenberger Chronist Heß beschreibt Schickhardt so: „Er bezeugte von seiner Jugend an eine große Begierde zur Feldmeß-, Bau- und diesen anhangenden Künsten, wozu ihm sein fähiger Kopf gute Anleitung gegeben. Dies bewog den Magistrat in Herrenberg, daß sie ihn gleich zwei Jahre nach seiner Verheiratung, in das Gericht berufen.“

Vom talentierten Habenichts zum vermögenden Mann

Dreh in der Stadtkirche mit Daniel Sikinger, Rainer Wälde & Andreas Lehmann

Dreh in der Stadtkirche mit Daniel Sikinger, Rainer Wälde & Andreas Lehmann

Mit den Jahren wächst auch Schickhardts Besitz: Aus dem „talentierten Habenichts“ wird ein vermögender Mann. In den Steuerbüchern von 1613 und 1628 wird er als einer der zehn reichsten Männer von Herrenberg geführt. Selbst nach seinem Tod hat sich Heinrich Schickhardt in seiner Heimatstadt ein weiteres Denkmal gesetzt: In seinem Testament verfügt er, dass 400 Gulden in eine Armenstiftung gegeben werden. Daraus sollen „mittellose Knaben“, die gerne ein Handwerk lernen möchten, ihr Lehrgeld bekommen.

Pressebericht in der Stuttgarter Zeitung

Den fertigen Film Schickhardt Herrenberg finden Sie hier:

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